Preliminary note: The following is the start of something, that might lead to numerous stories placed in the future world I try to describe. Or maybe just to the one of which I do present the beginning here. This first little piece contents no violence, not even fighting. For now we just meet a husband on the morning of his wedding ceremony who describes the world he lives in to some point. Further parts of this story will contain heavy violence. No one will get hurt by reading the beginning, but be warned for the parts to follow.
Die Hochzeit, Part 1
Der 3. März 3333 war ein Dienstag. Elaine, meiner Verlobten, zuliebe würde es mein Hochzeitstag werden. Manches änderte sich nie. So wusste ich durch ein digital erhaltenes Dokument, das von weit in der Vergangenheit gestorbenen Vorfahren von mir zeugte, dass auch der 8. August 1988 schon ein beliebtes Datum fürs Heiraten gewesen war.
Die Umstände waren damals völlig andere. Am Ort dieser Jahrhunderte zurückliegenden Hochzeit gab es heute nur Salzwasser. Und San Teresa, meine Geburts-und Heimatstadt, deren 500. Jubiläum vor ein paar Jahren begangen worden war, war weit entfernte Zukunftsmusik. Eine Millionenstadt auf einer geräumigen Anhöhe in Grönland war zu jener Zeit unvorstellbar.
Außerdem dürften sich Conrad Hawkins und Meredith Barbosa am Tag Ihrer Hochzeit geliebt haben. Was Elaine Marshall und Nathan Hawkins, also mich, anging vehielt sich das vollkommen anders. Wir hassten einander. Tödlich. Deshalb hätte es für meinen Geschmack diesen neckischen Termin mit dem unvergesslichen Datum nicht gebraucht. Die Ehe schon. Ich war voll euphorischer Vorfreude, als ich an diesem Morgen aufstand. In meinen Fäusten kribbelte es angenehm.
Am Abend zuvor hatten wir in einer Hologrammsitzung unser Eheversprechen abschließend formuliert und in seltener Einigkeit entschieden, es wäre perfekt für uns.
Wir waren beide 18. Ein völlig normales Alter zum Heiraten. Die Leute wurden nicht mehr so alt wie früher. Der Planet bot nicht mehr viel Landfläche. Menschen gab es immer noch reichlich. Sie lebten nicht mehr in großen Flächenstaaten, wie ich sie aus dem Geschichtsunterricht kannte, sondern in weit verstreuten Mega-Citys, oft an Plätzen, die vor einigen hundert Jahren als völlig unbewohnbar galten.
Um die Menge der Menschen ernährbar und den Planeten bewohnbar zu halten, existierte eine Reihe von Maßnahmen. Manche hätten frühere Generationen als völlig unzivilisiert und frei von jeder Moral angesehen. Heute waren sie akzeptiert. Eine davon bestand in Gewalt. Es war streng reguliert, von wem, gegen wen, wo und wann sie anwendbar war. Im Rahmen dieser Regelungen erfuhr sie kaum Grenzen.
Elaine und ich gehörten, seit wir 10 Jahre alt waren, Parallelklassen an. Das bedeutete, dass wir, wenn wir darauf vorbereitet wurden dass das Leben Kampf bedeutete, oft unsere neuen Fähigkeiten an den Klassenkameraden des jeweils anderen ausprobierten. Und immer öfter, und mit wachsender Härte, aneinander. Das wäre früher so nicht gegangen, hatte man uns beigebracht. Damals waren die Menschen kleiner, ihre Haut dünner, die Wundheilung brauchte erheblich mehr Zeit und Männer waren meistens stärker als Frauen. Um dieses Punktes Willen wäre es vielleicht doch gar nicht verkehrt gewesen, 1000 Jahre früher geboren worden zu sein. Dachte ich immer mal wieder, wenn Elaine oder ein anderes Mädchen aus ihrer Klasse mich auf die eine oder andere Art besiegten. Oder meine Schwester Debra, wenn wir zu Hause trainierten.
Was nicht hieß, dass ich ihnen nicht auch andersherum oft genug schmerzhafte Niederlagen beigebracht hatte. Nur waren die anderen Mädchen, wie die Jungen aus Elaines Klasse, einfach Gegnerinnen und Gegner für mich. Zu Elaine aber fühlte ich mich auf eine feindselige Weise hingezogen. Und sie erwiderte diese feindselige Hingabe an mich, hart und brutal.
Ich hatte mich inzwischen fertiggemacht und betrachtete mich im Spiegel. Mein eingeölter, muskulöser Oberkörper glänzte. Einige der Narben, die ihn zierten, konnte sich Elaine zugutehalten. Oben trug ich also meine eigene Haut. Die Beine steckten in einer langen, schwarz glänzenden Lederhose. An den Füßen trug ich Kampfstiefel. Die rechte Faust war gewappnet mit einem soliden Schlagring. Das hatten wir gestern so ausgemacht. Es gab Hochzeitsrituale, bei denen Ringe getauscht wurden. Diese Ehen waren anders angelegt als die, für die wir uns entschieden hatten. Aber diese Art von neu interpretiertem Ringtausch passte zu uns. Es war Elaines Idee. Die Art wie sie dachte, liebte ich schon irgendwie.